Berufsvereinigung fordert finanzielle Entlastung der Familien

Im Januar 2022 beschloss der Jugendhilfeausschuss und später der Kreistag des Landkreises Ansbach die Elternbeiträge in der Kindertagespflege zu erhöhen. Bisher waren die Monatsbeiträge zwischen Krippen, Kindergärten und Kindertagespflege aufeinander abgestimmt. Das wird sich ab September 2022 ändern.

  • Für manche Familien steigen die Ausgaben für einen Betreuungsplatz um bis zu 160 Prozent.
  • Einigen Familien fehlen monatlich im Geldbeutel pro Kind bis zu 113 Euro zusätzlich.

Die Regionalgruppe Mittelfranken setzt sich mit einem Brief an den Jugendhilfeausschuss für eine Entlastung der Familien ein und argumentiert:

  • Es ist der falsche Zeitpunkt für diese Entscheidung!
  • Es fehlt an der Notwendigkeit dieser Mehreinnahmen!
  • Die erforderliche Transparenz ist nicht gegeben!

Mehrbelastung für Familien

Bild von Charles McArthur auf Pixabay

Unsere Musterfamilie mit 2 Kindern muss ab September monatlich 209,60 € zusätzlich bezahlen.
Die Familie kann die Mehrkosten nicht aufbringen und kündigt den Betreuungsvertrag. Sie beantragt anschließend zwei Plätze in einer Einrichtung.

“Wird der Beschluss zur Beitragserhöhung umgesetzt, dann bleibt Familien nur die Möglichkeit, in eine andere Einrichtung (Krippe, Kindergarten) zu wechseln, da sie dort erheblich weniger bezahlen müssen. Das gesetzlich verankerte Wahlrecht besteht dann nur noch auf dem Papier.”

Regionalgruppe Mittelfranken

keine Wahlfreiheit

Damit folgt die Regionalgruppe der Argumentation des Verwaltungsgerichtes Köln:

“Sieht man die frühkindliche Förderung in einer Tageseinrichtung und die frühkindliche Förderung in Kindertagespflege nach dem Wortlaut des § 24 Abs. 2 SGB VIII als gleich geeignete, mithin gleichwertige Formen der Tagesbetreuung von unter dreijährigen Kindern an, […] dann muss diese Gleichwertigkeit grundsätzlich auch bei der Bemessung der Beitragshöhe Berücksichtigung finden.“

Quelle: VG Köln, Urteil vom 05.12.2014 – 19 K 5890/13

Abschließend fordert die Regionalgruppe dazu auf, Fachkräfte zu gewinnen und die Rahmenbedingungen zu verbessern. Dadurch entstehen hochwertige, verlässliche Betreuungsplätze in der Kindertagespflege. Ein Verweis auf die Handlungsempfehlungen der Katholischen Stiftungshochschule München darf dabei nicht fehlen.

Stellungnahme zur Antwort

Als Antwort auf unsere Forderung erhielten wir ein Schreiben des Landratsamtes. Wir haben uns erlaubt, zu den darin enthaltenen Behauptungen Stellung zu nehmen.

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch unser Faktencheck.

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